Die Parodontose gilt als eine der häufigsten chronischen Krankheiten. Alleine in Deutschland sind schätzungsweise 10 Millionen Menschen von einer schweren Parodontitis betroffen. Die Dunkelziffer liegt weit darüber, wenn man die moderaten Fälle mit einbezieht. Als Parodontose bezeichnet man den chronischen pathologischen Prozess, der den Zahnhalteapparat abbaut. Dies schließt immer einen Knochenabbau ein. Ein blutendes Zahnfleisch kann zwar ein Anzeichen für eine mögliche Parodontose sein, ist aber nicht zwangsläufig mit dieser verbunden. Erst wenn nach einer Untersuchung beim Zahnarzt festgestellt wird, dass bereits ein Knochenabbau um den Zahn herum vorliegt, spricht man von einer Parodontose. Dafür wird der Patient auf sogenannte Zahnfleischtaschen untersucht. Taschen bilden sich, wenn die fortgeschrittene Entzündung den Alveolarknochen um den betroffenen Zahn herum abgebaut hat. Dies führt dazu, dass spezielle Ligamente zerstört werden, die eine Verbindung zwischen der Zahnwurzel und dem umliegenden Knochengewebe bilden. Diese Verbindung wird als Parodontales Ligament bezeichnet. Genau so wie kräftige und widerstandsfähige Fasern Bänder bilden, die unsere Gelenke einhüllen und stabilisieren, sind auch unsere Zähne durch ein Faserband in unseren Kieferknochen eingebettet. Das Parodontale Ligament bildet eine für die Zähne überlebenswichtige Basis. Es fängt den Druck ab, der beim Kauen auf die Zähne wirkt und leitet diesen abgedämpft an den Knochen weiter. Dies ist zum einen eine Schutzfunktion, um unsere Zähne vor Brüchen zu schützen, zum anderen aber sorgt es durch konstant optimalen Druck auf den Knochen dafür, dass sich dieser nicht von selbst abbaut (Equilibrium). Die Fasern des Ligaments sind dabei in unterschiedliche Richtungen orientiert und in verschiedene Funktionen unterteilt (retikuläre Fasern, Kollagenfasern, Oxytalanfasern, elastische Fasern). Dabei ist zu beachten, dass in Folge der Parodontose genau dieses Ligament angegriffen und abgebaut wird. Es kann nicht mehr vollumfänglich vom Körper erneuert werden. Das Hauptaugenmerk der Parodontose-Behandlung liegt dabei auf der Wiederherstellung der Gesundheit des Zahnhalteapparats. Durch die regelmäßige und tiefe Reinigung der offenen Zahnfleischtaschen wird die Entzündung gezielt bekämpft. Erst wenn die tiefliegenden Bakterienherde eliminiert wurden und das entzündete Zahnfleisch wieder gesund ist, kann eine Reduzierung der Taschen erreicht werden.
Ihr Zahnarzt berät Sie vollumfänglich über die Parodontosebehandlung.
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