Als Wurzelbehandlung wird die Therapie bezeichnet, in der das lebende Innengewebe des Zahns komplett entfernt wird und anschließend die ausgehöhlten Wurzelkanäle mit einem Wurzelfüllmaterial aufgefüllt werden. Unsere Zähne bestehen aus mehreren Schichten unterschiedlicher Gewebestrukturen, von denen jede Schicht eine anatomische und physiologische Aufgabe erfüllt. Die äußerste Schicht ist der harte Zahnschmelz (Enamel). Darunter befindet sich das Zahnbein (Dentin). Im Inneren des Zahns befindet sich das Zahnmark (Pulpa). Das Zahnmark ist ein lebendes Gewebe. Es wird hauptsächlich von Arterien, Venen, Lymphgefäßen und Nervenfasern gebildet. Es ist das innere Zentrum unserer Zähne und für deren Lebenserhaltung zuständig. Es versorgt den Zahn von innen nach außen mit Mineralien, Abwehrzellen und Nerven.
Eine Schädigung des Zahnmarks (Pulpa) kann zu einer akuten oder chronischen Entzündung des Zahnmarks führen, die sogenannte Pulpitis. Diese kann das Resultat einer chronischen, tief laufenden Karieserkrankung sein (Caries profunda/profundissima) oder durch Trauma entstehen.
Die Pulpitis ist eine Erkrankung, die in viele differenzierbare Diagnosen zu unterteilen ist. Eine Wurzelbehandlung wird im Falle einer “irreversiblen Pulpitis” durchgeführt. Häufig ist bereits der Knochen um die Wurzelspitze(n) herum ebenfalls von der Entzündung betroffen, die von dem infizierten Zahn ausgeht. Das Resultat ist eine “Ostitis” (Knochenentzündung).
Im Zuge der Wurzelbehandlung wird der betroffene Zahn nach einer Betäubung von oben mittig auf der Kaufläche aufgebohrt. Es muss tief in das Innere des Zahns gebohrt werden, um die Pulpahöhle, in der sich das Zahnmark befindet, zu erreichen. Unter streng hygienischer Arbeitsweise wird nun mit speziellen Feilen aus Nickel Titan (NiTi) das Zahnmark aus den Wurzelkanälen entfernt. Regelmäßig werden die Kanäle mit hochdosierten antimikrobischen Lösungen gespült (z.B.: mit 2% Chlorhexidin oder 3% Hypochlorit). Wenn der Wurzelkanal über seine gesamte Länge hinweg ausreichend aufbereitet und gereinigt ist, wird er mit einem speziellen Zement (Sealer) ausgekleidet und anschließend mit einem "Guttapercha"-Stift (Gummiartiges Thermoplastisches Material) gefüllt. Eine moderne Wurzelfüllung ist damit zu 100% homöopathisch. Häufig wird aber eine Wurzelfüllung mit einer anschließenden Einnahme von Antibiotika verbunden. Da der Zahn nach der Entnahme des lebenden Gewebes nicht mehr mit Mineralien und Abwehrzellen versorgt wird, nimmt seine strukturelle Integrität mit fortschreitender Zeit ab. Daraus folgt, dass er brüchig wird und austrocknet. Um die strukturelle Integrität des Zahns langfristig zu gewährleisten, wird ein wurzelbehandelter Zahn in der Regel mit einer Zahnkrone versehen.
Eine Wurzelbehandlung (Endo) ist der Versuch, einen Zahn zu erhalten. Es kann passieren, dass eine abgeschlossene Wurzelbehandlung nicht den gewünschten Erfolg nach sich zieht, den man erwartet. In über 90% der Fälle jedoch ist eine Wurzelbehandlung eine effiziente Methode, um einen natürlichen Zahn langfristig zu erhalten und ihn für weiterführende Behandlungen einzubeziehen (z.B.: Brücken oder Teleskope).
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